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Wenn ein Mensch durch schriftliche Demütigungen, Fotos oder Videos im Internet an den Pranger gestellt wird, dann ist er ein Opfer von Cybermobbing.

Cybermobbing wird leider im Schul- und Arbeitsumfeld immer wieder ein Thema sein: Aber es gibt Mittel und Wege, wie Sie Missstände frühzeitig erkennen, Hilfe leisten und aktiv dazu beitragen, das Verhalten des Täters zu beenden und das Mobbingopfer zu schützen.

 

Was bei Cybermobbing passiert

Wenn Schüler, Jugendliche aber auch Erwachsene im Internet gemobbt werden, leiden sie Wochen oder gar Monate unter vermeintlich anonymen Beleidigungen und sozialer Ausgrenzung. Erschwerend kommt hinzu, dass das Internet nicht vergisst: Auch viele Jahre später können verletzende Einträge in Foren oder sozialen Netzwerken von jedem Internetnutzer gelesen werden.

TIPP: Wenn Sie oder Ihr Kind betroffen sind, sollten Sie das direkte Gespräch mit dem Täter suchen. Verbessert sich die Situation nicht, kann eine Anzeige bei der Polizei nötig werden und weiterhelfen.

 
Betroffene Schülerinnen und Schüler von Cybermobbing

Was fällt unter Cybermobbing?

Verbale Beleidigungen, üble Nachrede und Verleumdung im Netz sind ein klarer Fall von Cybermobbing – genau so wie das ungefragte Einstellen von Fotos auf Facebook & Co. Gegen solche Delikte kann man vorgehen, etwa durch Zivilklagen und Strafanzeigen.

Beispiel:
Eine 15-jährige Schülerin wird gemobbt. Vor allem auf Facebook reden Schulkameraden dem Mädchen übel nach – bloß weil sie fülliger ist als andere. Meist sind die Sprüche nur blöd, mitunter aber auch tief verletzend. Garniert sind die Attacken oft mit Fotos des Mädchens, die heimlich mit dem Handy auf dem Schulhof oder sogar im Klassen­zimmer geschossen wurden.

Mit den passenden Paragrafen können die Täter in diesem Fall von Cybermobbing zur Verantwortung gezogen werden.

Internet-Rechtsschutz ARAG web@ktiv
 

ARAG web@ktiv

Damit Sie und Ihre Kinder im Internet geschützt sind:

  • aktive Strafverfolgung bei Mobbing im Internet
  • Hilfe bei Löschung rufschädigender Inhalte
  • Schutz bei angeblichen Urheberrechts-Verstößen
 
 

Was Opfer von Cybermobbing tun können

  • Sichern Sie Beweismaterial – beispielsweise durch Screenshots – im besten Fall im Beisein eines weiteren Zeugen, um dem Vorwurf der Manipulation vorzubeugen.
  • Melden Sie den Vorfall beim Betreiber der Seite und veranlassen Sie die Löschung der diffamierenden Bilder, Videos und Kommentare.
  • Ist Ihnen der Mobber bekannt, löschen Sie ihn gegebenenfalls auch aus der eigenen Kontaktliste beziehungsweise ignorieren Sie ihn.
  • Wenden Sie sich in schwerwiegenden Fällen an die Polizei und erstatten Sie unter Umständen Anzeige.
  • In keinem Fall sollten Sie oder Ihr Kind auf die Kommentare oder Nachrichten reagieren.
 

Warum ist Cybermobbing so gefährlich?

Die Gefahr bei Cybermobbing liegt in der geringen Hemmschwelle der Täter: Denn der Aufwand, andere zu schädigen ist im Internet viel geringer als in einer Face-to-face-Situation auf dem Schulhof oder im Büro.

Cybermobbing im Büro birgt außerdem massive Gefahren im wirtschaftlichen Bereich: Aufgrund durchschnittlich fünf bis sechs Fehltagen wegen Krankheit durch Angst, schätzen die Experten den Schaden auf rund drei Milliarden Euro pro Jahr, mit wachsender Tendenz und das alleine in Deutschland.

Die bekanntesten Arten von Cybermobbing

Beim Cybermobbing werden Betroffene über soziale Netzwerke, wie z. B. Facebook, Twitter oder Instagram, öffentliche Websites, Foren oder Videoportale beleidigt oder sogar körperlich bedroht. Dabei gibt es viele verschiedene Ausprägungen. Wir erläutern Ihnen die Fachbegriffe.

 
Cybermobbing
Happy Slapping

Körperliche Angriffe gegen unbekannte Passanten oder Mitschüler, die gefilmt und öffentlich im Internet zugänglich gemacht werden.

Impersonation

Identitätsraub oder -diebstahl, dem Aktionen folgen, die dem Opfer schaden. Auch das Auftreten im Netz unter einem fiktiven Namen oder dem Namen eines anderen.

Exclusion

Ausschluss eines Einzelnen oder einer Minderheit aus einer Gemeinschaft,
z. B. aus den Kommunikations­kanälen anderer wie einer Facebook-Gruppe.

Harassment

Der wiederholte Versand von Beschimpfungen und Beleidigungen an eine Person über nicht öffentliche Kommunikationskanäle. Wird auch Denunziation genannt.

Cyber Grooming

Gezielte Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen über das Internet, meist durch ältere Männer, die sich in Chats gegenüber Minderjährigen als gleichaltrig ausgeben.

Cyberstalking

Hat Züge des Harassment, aber wirkt bedrohlicher für das Opfer, das durch systematische Drohungen in Angst versetzt wird. Auch fortwährende Belästigung und Verfolgung.

Denigration

Verleumdung und Verbreitung von Gerüchten. Der Versand oder das Posten falscher bzw. beleidigender Aussagen über eine Person an andere innerhalb eines meist begrenzten Öffentlichkeitsraumes.

Cyberthreads

Androhung von körperlicher Gewalt.