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04.12.2024

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat in seinem Ende 2024 veröffentlichten Lagebild zu geschlechtsspezifischer Gewalt erstmals detaillierte Zahlen zu digitaler Gewalt aufgenommen. Die Erhebung zeigt einen besorgniserregenden Anstieg: Im Jahr 2023 wurden 17.193 Opfer erfasst – ein Plus von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Laut BKA weist die Fallgruppe „Digitale Gewalt“ den stärksten Zuwachs unter allen erfassten Gewaltformen auf.

Digitale Gewalt umfasst Straftaten wie Cyberstalking, Cybergrooming oder Bedrohung mittels digitaler Medien. Betroffene – mehrheitlich Frauen und Mädchen – sehen sich zunehmend mit Formen der Überwachung durch Apps, dem Missbrauch intimer Bilder oder sexualisierten Deepfakes konfrontiert. Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten finden nicht nur im analogen Raum, sondern auch digital statt. Auch online werden Frauen immer häufiger zum Angriffsziel: 62,3 Prozent der Opfer digitaler Gewalt sind weiblich. Dennoch bleibt die Statistik unvollständig. So fehlen etwa Phänomene wie Doxing – das unerlaubte Veröffentlichen persönlicher Daten einer Person im Internet, oft mit dem Ziel der Einschüchterung oder Schädigung – sowie digitale Beleidigungen oder heimliche Bildaufnahmen in Umkleiden und privaten Räumen.

Experten begrüßen die erstmalige Erfassung, warnen jedoch vor blinden Flecken. Das Lagebild spiegelt lediglich das sogenannte Hellfeld wider – Fälle, die zur Anzeige gebracht wurden. Tatsächlich liegt die Dunkelziffer mutmaßlich weit höher, da viele Betroffene aus Angst oder mangelndem Vertrauen in die Strafverfolgung von einer Anzeige absehen.

Eine groß angelegte Dunkelfeldstudie des BKA für 2025 soll erstmals repräsentative Daten zur tatsächlichen Verbreitung digitaler Gewalt liefern und das Ausmaß des Problems besser erfassen.
Die Zahlen verdeutlichen: Digitale Gewalt ist längst ein gesamtgesellschaftliches Problem. Gesetzliche Initiativen wie das geplante „Gesetz gegen digitale Gewalt“ des Bundesjustizministeriums sollen künftig Opferschutz und Strafverfolgung verbessern. Die ARAG setzt sich im Rahmen von „hass-streichen“ weiterhin aktiv dafür ein, Betroffene zu unterstützen und digitale Gewalt sichtbar zu machen.

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