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19.01.2024

In dem Bestreben, das Internet sicherer für Kinder zu gestalten und automatisch problematische Websites zu blockieren, hat JusProg eine entscheidende Rolle übernommen. Jedoch haben Recherchen von netzpolitik.org und dem Bayerischen Rundfunk aufgedeckt, dass die Software in zahlreichen Fällen seriöse Hilfsangebote blockiert hat, darunter solche zu Themen wie Verhütung, Coming Out und Suizid-Beratung. Betroffene bezeichnen dies als Skandal.

So blockiert das Programm unter anderem Aufklärungsseiten wie „meincomingout.de“, indem es sie als "ab 18 Jahren" einstuft und somit für Jugendliche unzugänglich macht. Diese Plattform bietet persönliche Geschichten von trans Personen, Schwulen und Lesben sowie Informationen zu Coming-out und Beratungsangeboten. Die Bewertung durch JusProg überraschte sogar Manuel Hofmann, einen Mitentwickler der Webseite, der die Entscheidung als "grotesk" empfindet.
Die Recherche ergab außerdem, dass neben „meincomingout.de“ auch zahlreiche öffentlich finanzierte oder gemeinnützige Informationsangebote als ungeeignet für Minderjährige eingestuft werden. Darunter fallen Seiten zu sensiblen Themen wie Sexualität und Gesundheit, obwohl sie sich speziell an junge Menschen richten.

JusProg, das von einem Zusammenschluss verschiedener Kommunikationsanbieter und Branchenverbände entwickelt wurde, betont seine Rolle im Jugendmedienschutz, indem es Eltern ermöglicht, unangemessene Online-Inhalte für ihre Kinder zu filtern. Trotzdem räumt JusProg ein, dass es zu Fehleinschätzungen kommt, die zu einer ungerechtfertigten Blockade von altersgerechten Seiten führen. Besonders bei sensiblen Themen sei die automatisierte Klassifizierung eine Herausforderung, da bestimmte Begriffe sowohl auf problematischen als auch auf informativen Seiten vorkommen können.

Die Einstufung von Webseiten basiert bei dem Programm auf einer Kombination aus automatisierten Verfahren und menschlichen Einschätzungen. Dabei werden Algorithmen verwendet, um Webseiten anhand ihres Inhalts zu bewerten. Trotzdem werden darüber hinaus, laut JusProg viele Seiten auch manuell geprüft.
Trotz der Bemühungen von JusProg, das Filtersystem zu verbessern, bleibt die Kontroverse bestehen. Kritiker betonen, dass Filter allein nicht ausreichen und Jugendliche über den sicheren Umgang mit dem Internet aufgeklärt werden müssen. JusProg verspricht, das automatisierte Bewertungssystem zu optimieren und dabei auch die neuesten LGBTIAQ+ Abkürzungen zu berücksichtigen.

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