Hass, Hetze und Gewalt im Internet: Queerfeindlichkeit
14.07.2023
In den vergangenen Jahren hat die Welt Fortschritte in Bezug auf die Akzeptanz und die Rechte von LGBTQI+ -Menschen erlebt. Dennoch ist das Internet zu einem Ort geworden, an dem Queerfeindlichkeit, Hass und Hetze gegen diese Gemeinschaft weiterhin existieren. Darüber hinaus ist Queerfeindlichkeit auch ein wesentlicher Bestandteil rechtsextremer und islamistischer Propaganda.
Die Bedrohung, die von der Queerfeindlichkeit im digitalen Raum ausgeht, ist real und weitreichend. In den vergangenen Jahren hat die Online-Trollerei und die Verbreitung von Hassreden gegenüber LGBTQI+-Individuen drastisch zugenommen. Soziale Medien, Foren und Kommentarspalten sind leider allzu oft Schauplätze für diskriminierende Äußerungen.
In 2022 hat jugenschutz.net gezielt Erkenntnisse darüber gesammelt, wie extremistische Akteurinnen und Akteure vermehrt Hass und Hetze gegenüber der LGBTQI+ -Gemeinschaft verbreiten. Dies kann dazu führen, dass die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen negativ beeinträchtigt wird. So ist ein gängiges Narrativ in der rechtsextremistischen Szene, die Bevölkerung durch sogenannte „Gender-Propaganda“ zu manipulieren oder gar umzuerziehen.
Außerdem beobachtete jugendschutz.net ab Mitte 2022, dass insbesondere Menschen mit Transidentität vermehrt Ziel von Online-Attacken wurden, im Kontext des geplanten Selbstbestimmungsgesetzes. Es ist inzwischen keine Seltenheit mehr, dass Diskussionen in den Kommentarspalten sozialer Medien rasch eskalieren und von der Entmenschlichung der Betroffenen bis hin zu schockierenden Tötungsphantasien reichen.
Angesichts des wachsenden Bewusstseins für Diversität und Gleichberechtigung in der Gesellschaft, ist zu erwarten, dass Rechtsextremisten verstärkt versuchen werden, diese Themen für ihre ideologischen Zwecke zu instrumentalisieren.