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08.06.2022

Sonderstudie zu Fake News und Hatespeech im Alltag von Jugendlichen

Der Medienpädagogische Forschungsverband Südwest (mpfs) hat mehr als tausend Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren für seine Studie „JIMplus Fake News und Hatespeech“ befragt. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die meisten Jugendlichen erst gar nicht auf Falschnachrichten und Hassreden reagieren.

Die meisten der insgesamt 1.060 befragten Jugendlichen reagieren gar nicht. Adressaten blockieren oder ignorieren – das ist die meist verbreitetste Handlungsstrategie. Den wenigsten ist es egal, wenn mit Unwahrheiten Hass und Hetze geschürt werden, den meisten fehlt jedoch die Motivation, dagegen etwas zu tun. Mit zunehmendem Alter stoßen Jugendliche immer häufiger auf Fake News und Hatespeech. Knapp jede oder jeder Fünfte gibt zu, schon einmal einen abwertenden oder beleidigenden Post abgesetzt zu haben. Demgegenüber hat ein Drittel der Jugendlichen selbst Angst vor Beleidigungen oder Anfeindungen im Netz. Sie vermeiden es deswegen, die eigene Meinung öffentlich zu posten. Trotz der Relevanz wurde bei einem Viertel der Jugendlichen das Thema Hatespeech in der Schule bislang nicht behandelt.

80 Prozent der Befragten geben an, schon einmal Fake News im Internet wahrgenommen zu haben. Davon haben zwei Drittel zumindest gelegentlich versucht, die Nachricht zu überprüfen. Interessant dabei: Beim Faktencheck zweifelhafter Nachrichten nutzen die Jugendlichen meistens zwei Wege: Sie schauen entweder andere Quellen und Berichte an (59 Prozent) oder sie fragen ihre Eltern, ob die Information wahr ist (50 Prozent).

Besonders Fake-News-anfällig sind ihrer Einschätzung nach Themen zu Corona, Personen des öffentlichen Lebens, Politik, Lügenpresse und zum Ukraine-Krieg. Bei der Beschaffung von Informationen verwenden Jugendliche mehrheitlich Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube, auch wenn sie aus deren Sicht große Fake-News-Fallen darstellen.

Zudem sind vor allem die älteren Jugendlichen (im Alter von 17 bis 19 Jahren), die Hatespeech im Internet wahrnehmen (87 Prozent), meistens eher beiläufig in Kommentaren (27 Prozent), Posts und Videos auf Social Media (14 Prozent), Gruppen- und Klassenchats (12 Prozent). Sexualität, Figur, Hautfarbe, Frauen bzw. Geschlechter und Impfskeptiker sind die Themen, die am meisten im Fokus stehen, wenn es darum geht, jemanden zu beleidigen, zu diffamieren oder zu diskriminieren.

Die Mehrheit der Jugendlichen, die Hatespeech online begegnet sind, zeigt sich wütend (65 Prozent), viele würden gerne eingreifen (47 Prozent), ignorieren das Ganze aber meistens (71 Prozent) und verarbeiten es dann im Gespräch mit Freunden, Eltern und Geschwistern. „Zumindest gelegentlich“ haben Jugendliche auf der jeweiligen Plattform reagiert, indem sie zum Beispiel die Absenderin oder den Absender blockiert (65 Prozent) oder Hasskommentare der Plattform gemeldet haben (45 Prozent). Den Vorfall bei der Polizei zu melden, war in der Regel keine Option.

Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest ist eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz. Die Durchführung der Studie erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR).

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